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Amerikanische Kreditkartenschulden erreichen Marke von einer Billion US-Dollar
Veröffentlicht am 18. August 2017 - Redakteur: Oliver Polenz

Amerikanische Kreditkartenschulden erreichen Marke von einer Billion US-Dollar

Die Gesamtsumme an Schulden, die auf Kreditkarten entfallen, hat in den USA die Marke von einer Billion Dollar erreicht. Damit übertrifft die Schuldenquote die alte Rekordmarke aus dem Jahr 2008 – kurz vor dem Ausbruch der allgemeinen Finanzkrise.

Experten warnen davor, immer mehr Kreditkartenschulden anzuhäufen. Selbst wenn die Schulden und Rückzahlungsraten momentan gut verkraftet werden können, könnte der nächste finanzielle Notfall in der Familie rasch für den Zusammenbruch der persönlichen Finanzen sorgen.

Das gilt nicht nur für Amerikaner, sondern auch für europäische und deutsche Verbraucher, die hohe Kreditkartenschulden angehäuft haben. Natürlich ist nicht jeder Kreditkartennutzer von diesem Problem betroffen. Viele Kunden gleichen ihre Rechnungen zum Monatsende aus und nutzen die Kreditkarte einfach nur als bequemes, bargeldloses Zahlungsmittel.

Doch diejenigen, die einen Verfügungsrahmen haben und diesen regelmäßig beanspruchen, ohne die Rechnung voll auszugleichen, gehen ein hohes finanzielles Risiko ein.
 

Kreditkarten können günstig sein, sind es aber in den wenigsten Fällen nicht

Gegenüber normalen Ratenkrediten sind die Zinsen bei Inanspruchnahme einer Kreditkarte besonders hoch. Allerdings nutzen viele Kunden die zinsfreien Perioden, die bei vielen Kreditkartenanbietern angeboten werden. So gilt oftmals, dass erst dann Zinsen anfallen, wenn die Rechnung nicht am Monatsende komplett ausgeglichen wird – manchmal sogar erst nach sechs oder acht Wochen.

Erreicht man das zinsfreie Zahlungsziel, ist die Kreditkarte sehr viel günstiger als ein Dispokredit oder andere Kredite, bei denen natürlich sofort Zinsen anfallen, sobald sie in Anspruch genommen werden.

Ist dem Kunden die Rückzahlung aber nur in Raten möglich, wird die Kreditkarte schnell teuer. Die Zinsen können dann für den Einstieg in eine Schuldenspirale sorgen, aus der man nicht mehr so schnell herauskommt.

Zinsen treiben die Schulden hoch

Gerade in finanziell schwierigen Situationen können Kreditkartenschulden erdrückend werden. Deswegen raten Finanzexperten den Verbrauchern, die offenen Rechnungen möglichst vollständig zu begleichen, solange es einem finanziell gut geht.

Kommt es zu einem Notfall oder zum Jobverlust etc., kann das sehr schwierig werden. In den USA beträgt die durchschnittliche Schuldenhöhe pro Kreditkartennutzer derzeit 9.600 US-Dollar. Das betrifft natürlich nur diejenigen, die ihre Kreditkartenrechnung nicht in voller Höhe ausgleichen.

Bei einem durchschnittlichen Zinssatz, der in den USA immerhin zwischen 16 und 24 Prozent beträgt, wächst die Schuldenlast um Beträge zwischen 1.200 und 2.300 Dollar pro Jahr.

Wenn die Konjunktur einbricht, wird es schwierig

Derzeit ist die Konjunktur in den USA relativ gut – doch die Situation am Arbeitsmarkt und die generelle Wirtschaftssituation können sich bekanntlich sehr schnell ändern. Daher sollte die Rückzahlung von Kreditkartenschulden Priorität haben, so die Verbraucherschützer.

Ebenfalls universell anwendbar sind die Tipps, die für eine Reduzierung von Kreditkartenkosten sorgen können. Denn die berechnen sich natürlich nicht nur aus den (oftmals sehr hohen) Zinsen, sondern auch aus versteckten Zusatzkosten. Die lassen sich durch die Wahl der richtigen Kreditkarte jedoch zum Großteil vermeiden.

Dazu zählen Jahresgebühren, Gebühren für die Abhebung von Bargeld am Automaten oder (vor allem auf Reisen wichtig) die Fremdwährungsgebühr. Man sollte also zum einen die Kreditkartenrechnung nach Möglichkeit immer komplett zahlen und das zinsfreie Zahlungsziel ausnutzen, zum anderen aber unbedingt auf Zusatzkosten achten. Durch einen Kreditkartenvergleich lassen sich günstige Anbieter von teuren gut unterscheiden.

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