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Kontaktloser Zahlungsverkehr: Neues NFC-fähiges Kartenlesegerät in Australien vorgestellt
Veröffentlicht am 1. Oktober 2016 - Redakteur: Oliver Polenz

Kontaktloser Zahlungsverkehr: Neues NFC-fähiges Kartenlesegerät in Australien vorgestellt

Der kontaktlose Zahlungsverkehr macht das bargeldlose Zahlen besonders einfach und bequem für den Nutzer. Viele moderne Kreditkarten verfügen bereits über die technischen Voraussetzungen für das kontaktlose Bezahlen. Und auch Smartphones oder Tablets können dafür theoretisch genutzt werden.

In Australien hat das Unternehmen Square nun ein sehr günstiges NFC-fähiges Kartenlesegerät vorgestellt, das zur Verbreitung dieses Bezahlsystems beitragen soll.

Angesprochen werden sollen damit vor allem kleinere Läden und Geschäfte, die bislang auf die Umrüstung ihrer bisherigen Bezahlterminals verzichtet haben. Mit einem Preis von nur 59 australischen Dollar sicher keine allzu gewagte Investition für Ladenbesitzer.

Günstige NFC-Lösung für Einzelhändler

Square ist in Australien eine große Bezahlplattform, die verschiedene Dienstleistungen im Sektor Zahlungsverkehr anbietet. Die Benutzung des Kartenlesegeräts ist für den Kunden denkbar simpel. Man tippt einfach mit der Kreditkarte oder dem Smartphone auf den Kartenleser, um die Zahlung zu autorisieren.

Voraussetzung dafür ist natürlich eine NFC-fähige Kreditkarte oder Bankkarte oder ein NFC-kompatibles Smartphone, das bei AndroidPay oder ApplePay registriert ist. Außerdem kann man mit dem Kartenleser auch ganz normale Chipkarten auf herkömmliche Weise einlesen, sodass der Händler im Prinzip nur noch dieses eine, sehr günstige Lesegerät benötigt, um alle Bezahlvarianten abzudecken.

Lediglich die Bezahlung mit dem alten Magnetstreifen ist mit diesem Gerät nicht möglich, doch die Bedeutung dieser Methode nimmt ohnehin weltweit ab und ist in Australien ebenfalls auf dem Rückzug. Für den Händler ist die Nutzung der NFC-basierten Bezahlung natürlich nicht kostenfrei, es fallen Provisionen an, die an den Anbieter Square entrichtet werden müssen. Ähnlich wie bei Kreditkartenzahlungen trägt diese jedoch der Händler, der Kunde spürt nichts davon.

Square berechnet pro Transaktion 1,9 Prozent des Umsatzes. Damit stellt sich Square in direkte Konkurrenz zum Mitbewerber PayPal, der in Australien auch zum täglichen Bezahlen beim Shoppen eingesetzt wird. PayPal berechnet den Händlern 2,6 Prozent pro Transaktion. Hinzu kommt außerdem eine pauschale Gebühr von 30 Cent, die unabhängig vom Umsatz berechnet wird. Insofern könnte das Square-Angebot für viele Händler attraktiver sein, zumal das Lesegerät für die Kreditkarten mit 59 Dollar sehr erschwinglich ist.

Zukunftsweisende Technologie bereits in den USA und Japan im Einsatz

Dem Namen des Unternehmens folgend (Square=Quadrat), ist das Lesegerät auch in einer quadratischen Grundform gehalten. In den USA und Japan wurde das Gerät schon erfolgreich eingeführt. Australien ist also der dritte Binnenmarkt, auf dem Square mit seiner NFC-Offensive an den Start geht.

Außerdem gibt es noch ein weiteres, günstiges Lesegerät, mit dem man über Smartphone bezahlen kann. Dieses Lesegerät wird über die Kopfhörerbuchse betrieben und wurde in Australien im März dieses Jahres zu einem Preis von 19 Dollar eingeführt. Mit dem Verschwinden der Kopfhörerbuchse beim neuen iPhone scheint diese Technologie allerdings nicht besonders zukunftssicher zu sein.

Anders sieht das bei NFC aus, das inzwischen bei den meisten modernen Smartphones zum Standard gehört. Auf der technischen Seite wird die Datenübertragung über eine Bluetooth Low Energy-Verbindung realisiert. Bei diesem Low Energy-Modus wird wesentlich weniger Akkuenergie benötigt als beim herkömmlichen Standby eines Bluetooth-Geräts.

Der Square-Reader ist zunächst online erhältlich, allerdings plant das Unternehmen den Vertrieb über Officeworks, Apple, Optus und Harvey Norman, um wichtige australische Vertriebskanäle bedienen zu können. Tatsächlich ist das kontaktlose Bezahlen in Australien absolut auf dem Vormarsch.

Einer Studie zufolge haben bereits knapp 60 Prozent aller Australier schon einmal kontaktlos bezahlt. In Deutschland ist das System hingegen noch eher ein Nischenprodukt, doch das vom Twitter-Erfinder Jack Dorsey mitgegründete Unternehmen Square könnte künftig auch in Europa mit seinem Kartenlesegerät erfolgreich werden.

Bildnachweis: Square, Inc.