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Mehr als 8 Milliarden Dollar Schaden durch Kreditkartenbetrug in den USA
Veröffentlicht am 27. Oktober 2016 - Redakteur: Oliver Polenz

Mehr als 8 Milliarden Dollar Schaden durch Kreditkartenbetrug in den USA

Im Jahr 2015 überschritt die Summe der Schäden durch Betrug mit Kreditkarten in den USA die 8-Milliarden-Grenze. Damit entfällt mehr als ein Drittel aller weltweit bekannten Betrugsfälle auf die Vereinigten Staaten. Insgesamt wurden weltweit im gleichen Jahr knapp 22 Milliarden US-Dollar Schaden verzeichnet.

Das beinhaltet sämtliche Betrugsfälle, die Kreditkarten, Debitkarten und andere Bankkarten (also z.B. auch EC-Karten) betreffen. Mit Überschreiten der Marke von acht Milliarden Dollar entfallen somit satte 38,7 Prozent der Betrugsfälle auf die USA, wogegen lediglich 22,9 Prozent der Verkaufsumsätze im globalen Handel auf Amerika entfallen.
 

Rasantes Wachstum der Betrugsfälle!

Die Verluste durch Kreditkartenbetrug sind im vergangenen Jahr um stattliche 20,6 Prozent gewachsen, während sich das legale Handelsvolumen um lediglich 7,3 Prozent erhöht hat. Somit haben die Kreditkartenfirmen und der Einzelhandel einen Milliardenschaden durch den Betrug mit Kreditkarten und anderen bargeldlosen Zahlungsmitteln zu verzeichnen.

Der größte Teil dieser Betrugsfälle entfällt dabei auf nachgemachte bzw. gefälschte Karten, die an Geldautomaten oder in Geschäften eingesetzt werden. Der Betrug im Internet ist hingegen aufgrund des Einsatzes moderner Sicherheitstechnologien im Online-Handel für die Gauner etwas schwieriger geworden.

Wozu ist der Chip auf der Kreditkarte eigentlich gut?

Deutsche Nutzer sind an den Chip auf der Bankkarte schon lange gewöhnt, weil er ursprünglich zum Aufladen von Guthaben (als sogenannte Geldkarte) genutzt wurde. Damit sollten Benutzer ohne die Eingabe einer PIN einfach über den Chip kleinere Beträge zahlen können.

Dieses Verfahren wurde von den Kunden aber nur sehr zurückhaltend angenommen, zumal das Bezahlen per PIN inzwischen zum Standard in Deutschland geworden ist. Doch der Chip auf der EC-Karte und der Kreditkarte hat mittlerweile eine ganz andere Bedeutung, denn er gilt als zusätzliches Sicherheitsmerkmal, das den Einkauf sicherer gestalten und Betrug erschweren soll.

Tatsächlich ist der Einsatz von gechippten Kreditkarten ein Mittel, um den Kreditkartenbetrug wirkungsvoll zu bremsen, so Experten. Das liegt daran, dass die Chips im Gegensatz zu den recht einfach reproduzierbaren Magnetstreifen nur schwer zu fälschen sind.

In den USA entfallen mittlerweile etwa 36 Prozent aller ausgegebenen Kreditkarten und Bankkarten von VISA, Mastercard, Union Pay, Diners Club, American Express und anderen Anbietern auf die sicheren Chipkarten-Modelle.

Kann es noch schlimmer werden?

Tatsächlich hat der Betrug mit Kreditkarten weltweit zugenommen und der Anstieg ist in diesem Jahrzehnt mit jedem Jahr größer geworden. Insgesamt wird bis zum Jahre 2020 mit einem weltweiten Schadensvolumen durch Kreditkartenbetrug in Höhe von unglaublichen 3167 Milliarden US-Dollar gerechnet, das entspricht knapp 3 Billionen Euro.

Doch wer glaubt, dass es noch nie so schlimm war mit dem Kreditkartenbetrug, der irrt. Tatsächlich war der Schaden in den 1970ern deutlich größer. Damals gab es noch keinerlei Sicherheitsmerkmale, die über den Abgleich der Unterschrift des Karteninhabers hinausgingen. Und das ist bekanntlich keine besonders gute Sicherung gegen Betrug.

Erst in den 80ern gingen die Fälle durch die Einführung des Magnetstreifens zeitweise wieder zurück. Doch dieser war relativ einfach zu fälschen. Zuerst genügte es in manchen Fällen sogar, einfache Pappkarten mit einem Streifen eines Magnetbandes von VHS-Kassetten zu versehen und die Daten per Computer aufzuspielen.

Sowohl Benutzer als auch Banken und Kreditkartenfirmen stehen in der Verantwortung, sorgsam mit den Bezahlmethoden umzugehen und durch die Nutzung moderner Technik so sicher wie möglich zu gestalten.

Bildnachweis: Thinkstock / Ti_ser