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Uber will amerikanische Kunden über Bonussysteme mit Kreditkarte stärker an sich binden
Veröffentlicht am 13. September 2016 - Redakteur: Oliver Polenz

Uber will amerikanische Kunden über Bonussysteme mit Kreditkarte stärker an sich binden

Uber hat in den USA den Markt für private Taxifahrten revolutioniert. So gut wie jeder kann mit seinem privaten Auto teilnehmen und zum Uber-Driver werden. Die Idee dahinter ist einfach: Privatleute können mit dem eigenen Auto Geld verdienen und Passagiere bekommen im Vergleich zu regulären Taxis günstigere Tarife.

So weit, so gut. In Deutschland stößt Uber bislang auf große Schwierigkeiten, da die Taxiverbände regelmäßig gegen das Unternehmen klagen und bislang auch immer Recht bekommen haben. In Deutschland sind die Anforderungen an Beförderungsdienste gesetzlich genau geregelt und nehmen auf Unternehmen wie Uber bislang keine Rücksicht. Anders in den USA.

Hier ist die Firma unangefochtener Marktführer auf dem sogenannten Ride-Sharing-Markt. Seit 2009 sollen über eine Milliarde Fahrten mit Uber gebucht worden sein. Natürlich überlegt sich der Marktführer, wie er den anderen aufstrebenden Unternehmen auch weiterhin die Stirn bieten kann. Bonussysteme sind der Schlüssel zum Erfolg, glaubt man dort.
 

Local Offers soll mehr Kunden bringen

Uber hat sein neues Belohnungsprogramm kürzlich der Öffentlichkeit vorgestellt. Unter dem Namen Local Offers soll der Gedanke des „shop local“ gefördert werden. Örtliche Geschäfte können sich diesem Programm anschließen.

Jeder registrierte Uber-Kunde, der dann in einem dieser Geschäfte einkauft, sammelt mit seinem Umsatz Bonuspunkte, die dann für kostenlose Fahrten mit Uber eingetauscht werden können.

Die einzige Voraussetzung zur Teilnahme ist neben einem bestehenden Uber-Kundenkonto, dass man im Account eine beliebige Visa-Kreditkarte registriert hat, mit der die Einkäufe im jeweiligen Local Offers-Laden dann auch bezahlt werden muss.

Verlautbarungen von Uber zufolge soll jeder in einem teilnehmenden Geschäft umgesetzte Dollar in einen sogenannten Uber-Punkt umgewandelt werden.

Was bringt es dem Kunden?

Ab 100 Punkte kann man Punkte gegen Freifahrten bei Uber eintauschen. Pro Fahrt ist jedoch eine Höchstgrenze von zehn Dollar angesetzt, die mit Uber-Punkten beglichen werden können. Das bedeutet also, dass man Fahrten, die bis zehn Dollar kosten, tatsächlich kostenfrei (gegen Uber-Punkte) in Anspruch nehmen kann; bei längeren Fahrten muss man alles, was über zehn Dollar hinausgeht, bezahlen.

Selbst wenn man genügend Punkte für eine Fahrt von New York nach Los Angeles sammeln würde, kann man also maximal zehn Dollar der Rechnung mit den Punkten begleichen. Bei Kurztrips innerhalb von Großstädten kann man hingegen durchaus von den Freifahrten profitieren, da diese oft unter zehn Dollar kosten.

Zum einen sollen die Kunden dadurch natürlich an Uber gebunden werden. Wer ein Uber-Punktekonto besitzt, wird kein Geld für einen anderen Fahrdienst ausgeben, so die Kalkulation des Unternehmens. Außerdem unterstützt der Kunde damit lokale Geschäfte in seiner Umgebung, was sowohl den Ladenbesitzern als auch den Kunden selbst zugute kommt – und sei es nur in Form eines guten Gewissens, nicht bei einem seelenlosen Großmarkt gekauft zu haben.

Bonusaktionen gab es bei Uber schon früher. Dann bekam man für bestimmte Dinge einen Uber-Code, den man ins Buchungssystem eingeben musste, um einen Rabatt zu erhalten.

Der Weg über die Kreditkarte ist sehr viel einfacher, da der Bonus automatisch im Uber-Konto vermerkt wird. Einzige Voraussetzung ist, dass die Visa-Kreditkarte mit dem Uber-Account verknüpft sein muss. Registrieren können US-Kunden sich ganz einfach über die neueste Version der Uber-App.

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