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Apps für Banking und Kreditkarten werden vom Funktionsumfang immer besser
Veröffentlicht am 17. Dezember 2016 - Redakteur: Oliver Polenz

Apps für Banking und Kreditkarten werden vom Funktionsumfang immer besser

Das Online-Banking ist heutzutage zum Standard geworden. Kundenkontakt gehört für viele Banken inzwischen zur Ausnahme und ist für die alltäglichen Bankgeschäfte auch gar nicht mehr notwendig. Bequem können Kunden ihre Überweisungen vom heimischen PC aus tätigen.

Auch die Kreditkartenunternehmen haben seit einiger Zeit den Trend erkannt und verschicken immer seltener Papierrechnungen. Die Anmeldung im Online-Portal der Kreditkartenfirmen ist inzwischen Voraussetzung für die Nutzung vieler Kreditkarten. Einblicke in den aktuellen Kontostand, den Verfügungsrahmen und Rechnungen, die im Portal archiviert werden, sind in Sekundenschnelle möglich. Selbst die Einleitung von Stornierungen oder Reklamationen bedürfen nicht mehr unbedingt eines Anrufs, sondern können häufig online beauftragt werden.

Doch diese Dinge spielen sich noch immer zum größten Teil über PC und Laptop ab. Die Smartphone-Apps für Banking und Kreditkarten ließen in der Vergangenheit jedoch sehr zu Wünschen übrig. Eingeschränkter Funktionsumfang im Vergleich zum Webportal oder Funktionsstörungen waren die Regel.
 

Mehr als nur ein Alibi-Produkt

Waren die Apps der großen Banken früher eher nur ein Alibi, um mit irgendeiner App auf dem Markt vertreten zu sein, scheinen die Unternehmen jetzt sehr viel mehr Zeit und Geld in die sorgfältige Entwicklung der Programme zu investieren. Ziel der Verbesserungen ist dabei eindeutig die bessere Benutzerfreundlichkeit und ein größerer Funktionsumfang, der den herkömmlichen Online-Funktionen am PC kaum noch nachsteht.

Tatsächlich verbessert sich die Handhabung vieler Apps durch intuitive Innovationen. So ist es bei einigen Anbietern in den USA mittlerweile möglich, eine Kreditkarte oder Bankkarte vorübergehend sperren, wenn man sie nicht findet, aber noch nicht sicher ist, sie wirklich verloren zu haben. Sollte die Kreditkarte wieder auftauchen, kann sie dann über die App wieder freigegeben werden. Das spart Zeit, Geld und Nerven, wenn die Karte nur irgendwo unter Akten auf dem Schreibtisch verborgen ist, aber nicht gestohlen wurde.

Vor der Einführung solcher Apps musste man dafür immer lange Warteschleifen bei der Hotline der jeweiligen Bank in Kauf nehmen. Und eine Wiederfreigabe nach erfolgter Sperrung war häufig gar nicht möglich.

Alltagsfunktionen werden besser umgesetzt

Aber auch bei den alltäglichen Funktionen sind die Kreditkarten Apps inzwischen gut nutzbar. Daueraufträge, Überweisungen oder einen Scheck abfotografieren und sofort gutschreiben lassen – dies sind Möglichkeiten, die bei vielen amerikanischen Banking-Apps für das Smartphne inzwischen zum Standard gehören.

Gerade der Einsatz von Fotofunktionen des Handys zur Bezahlung von Rechnungen oder der Einlösung von Schecks gehörte früher zu den eigentlichen Anreizen, überhaupt eine App zu verwenden, da diese Funktionen zu den wenigen Besonderheiten gehörten, die man am PC nicht haben konnte.

Doch mittlerweile bedarf es eigentlich keines besonderen Anreizes mehr, um den Kunden die komfortablen Apps schmackhaft zu machen. Sogar das Abheben von Geld am Geldautomaten ist für Kunden mancher US-Banken inzwischen über die App möglich.

Kundenservice wird durch die Apps ebenfalls besser

Die größte Verbesserung der Apps ist aber vermutlich, dass der Kundenservice einfacher in Anspruch genommen werden kann und weitaus weniger Aufwand vom Kunden erfordert. Zudem arbeitet der Service meist schneller als früher.

Wenn die Bank beispielsweise bei einem Bezahlvorgang einen Betrugsversuch vermutet, wurde der Vorgang früher einfach storniert und gegebenenfalls die Kreditkarte vorübergehend gesperrt. Per App kann der Kunde in diesen Fällen jetzt sofort bei Abwicklung des Bezahlvorgangs per SMS über den Betrugsverdacht informiert werden. Legitimiert der Kunde den Vorgang dann ebenfalls per SMS, wird der Kauf problemlos abgewickelt und bedarf keines Anrufes mehr bei irgendeiner Hotline.

Das bedeutet zwar nicht, dass Kunden darauf verzichten sollten, ihre Kreditkartenrechnungen jeden Monat sorgfältig zu überprüfen, aber der bürokratische Aufwand wird durch die Apps stark vereinfacht. Insgesamt werden die neuen Apps für Kreditkartennutzer und Bankkunden langsam erwachsen – und das ist eine positive Entwicklung, die sicher auch in Deutschland bald Schule machen wird.

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