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Miles & More Credit Card Gold Vorstellung & Erfahrungen

Miles & More Credit Card Gold Vorstellung & Erfahrungen

Sie zählt zu den ältesten Goldkarten und dürfte für ihr Bonusprogramm ebenfalls sehr bekannt sein: Die Miles & More Kreditkarte der Lufthansa. Damit will die Fluggesellschaft ihren Kunden ein bequemes bargeldloses Zahlungsmittel zur Verfügung stellen, mit dem der Kunde außerdem eine breite Palette an Vorteilen und Sonderleistungen genießen kann. Doch die Kreditkarte mit Meilenprogramm lohnt sich nicht für jeden.
 

Was sind Bonusmeilen?

Bonusmeilen sind vom Konzept her schnell erklärt: Für Kartenumsätze werden Bonusmeilen gutgeschrieben, ähnlich wie die Punkte auf einer Payback-Karte. Allerdings gibt es im Bonusprogramm Miles and More nur eine Bonusmeile für je zwei Euro Kartenumsatz, es wird also nicht 1:1 verrechnet.

Außerdem ist die Vorstellung, dass eine Bonusmeile einer echten Meile Flugstrecke entspricht, leider falsch. Tatsächlich haben die Fluggesellschaften höchst eigene Umrechnungsmodelle, wie weit man mit erworbenen Bonusmeilen wirklich kommt.

Andere Faktoren, wie die genutzte Klasse oder bestimmte Reiseziele, können die „Reichweite“ der Bonusmeilen außerdem verändern.

Was bietet die Miles & More Gold Kreditkarte für Leistungen?

Wie die meisten Goldkarten hat die Miles and More Kreditkarte der Lufthansa einige Sonderleistungen inbegriffen, die man in die Berechnung einbeziehen muss. Denn im Gegensatz zu kostenlosen Kreditkarten muss man für die Miles and More Goldkarte eine Jahresgebühr in Höhe von 110 Euro bezahlen.

Diese Gebühr relativiert sich natürlich, wenn man die Sonderleistungen sinnvoll nutzt und regelmäßig in Anspruch nimmt. Zu den Leistungen gehören in der World Plus-Variante neben der Teilnahme am Bonusprogramm unter anderem:

  • Reiserücktrittsversicherung
  • Vollkaskoversicherung für Mietwagen
  • Auslandsreisekrankenversicherung

An dieser Liste erkennt man bereits, dass die ganze Miles and More Kreditkarte (logischerweise) auf die Bedürfnisse von Reisenden ausgerichtet ist. Und gerade Nutzer, die häufig verreisen, können durch diese Leistungen natürlich an anderer Stelle Geld sparen, denn eine ansonsten notwendige und extrem wichtige Auslandsreisekrankenversicherung kostet ebenfalls Geld.

Auch die Vollkaskoversicherung für Mietwagen ist in den meisten Fällen zu empfehlen, denn wer schon einmal Ärger wegen eines Schadens im Ausland hatte, weiß diese Police zu schätzen.

Bei entsprechender Nutzung hat man also die 110 Euro Jahresgebühr schnell wieder drin. Hat man für diese Leistungen hingegen keine Verwendung, sollte man sich überlegen, ob man die Kreditkarte wirklich benötigt.

Unser Tipp: Wenn derartige Versicherungen schon anderweitig vorhanden sind, kann man diese eventuell auch kündigen – hierbei sollte man aber die Leistungen der Versicherungspolicen im Einzelnen überprüfen. Auch sollten die Geschäftsbedingungen verglichen werden, denn oft gelten Kreditkarten-Versicherungspolicen nur dann, wenn die Kreditkarte auch zur Abwicklung der Bezahlung (z. B. beim Mietwagen) eingesetzt wird.

Welche Kosten fallenbei der Kreditkarte außer der Jahresgebühr an?

Die Miles and More Credit Card Gold kostet 110 Euro Jahresgebühr. Aber das sind natürlich nicht die einzigen Kosten, die auf den Nutzer zukommen können.

Wer am Geldautomaten Bargeld abheben möchte, zahlt generell zwei Prozent des Umsatzes, mindestens jedoch fünf Euro. Für kleinere Abhebungen lohnt sich das also eher nicht, zumal es auf dem Markt zahlreiche Anbieter gibt, die kostenlose Bargeldabhebung weltweit garantieren.

Eine weitere Gebühr, die selbst bei vielen „kostenlosen“ Kreditkarten (außer bei der Santander 1Plus Visa Card) anfällt, ist hingegen die Fremdwährungsgebühr für den Einsatz außerhalb der Eurozone. Dies betrifft nicht nur Bargeldabhebungen, sondern auch den normalen Einsatz der Kreditkarte im Restaurant oder in Geschäften. Die Fremdwährungsgebühr schlägt mit 1,75 Prozent des Umsatzes zu Buche.

Wie bei den meisten Kreditkarten hat man die Wahl, die Rechnung einmal im Monat komplett oder in Teilbeträgen zu begleichen. Bei Teilzahlung werden Sollzinsen berechnet, die mit 8,9 Prozent für eine Kreditkarte zwar nicht sonderlich hoch sind, aber im Vergleich zu herkömmlichen Ratenkrediten das Budget erheblich belasten.

Immerhin kann man mit der Karte aber auch Geld verdienen: Bei Aufladung eines Guthabens auf die Kreditkarte wird es aktuell mit 0,6 Prozent pro Jahr verzinst. Dies gilt für Guthaben in einer Höhe bis zu maximal 100.000 Euro, darüber gibt es nur noch 0,3 Prozent. Nicht viel, aber im Vergleich zu den meisten Girokonten und der Aussicht auf künftig zu zahlende Strafzinsen auf Sparguthaben immerhin besser als nichts.

Welche Varianten der Miles & More Credit Card Gold gibt es?

Vorweg sei erwähnt, dass es auch „normale“ Miles & More Kreditkarten gibt, also ohne Goldstatus, doch wir widmen uns hier den Varianten der goldenen Kreditkarte.

Die wichtigsten Varianten sind die „World Plus“ sowie die „World Business“. Alle Kreditkarten werden als Mastercard von der DKB Bank ausgegeben, die als Partner der Lufthansa die Kreditkartengeschäfte abwickelt.

Der Umfang der Leistungen unterscheidet sich zwischen beiden Versionen nicht wesentlich, allerdings ist die World Business ausschließlich für geschäftliche Transaktionen zugelassen. Sie ist also primär für Geschäftsreisende konzipiert, die ihre privaten von den geschäftlichen Ausgaben trennen möchten.

Das hat zum Beispiel Vorteile bei der Abrechnung für das Finanzamt, weil nicht mühsam die Umsätze auseinandergerechnet werden müssen. Häufig vergeben Firmen an ihre Außendienstmitarbeiter Geschäfts-Kreditkarten dieser Art, um Spesen abzudecken und eine genaue Kostenkontrolle über die Ausgaben zu behalten.

Durch die gleichzeitige Absicherung über die im Angebot enthaltenen Versicherungspolicen kann dies für eine Firma durchaus ein lohnendes Modell sein, zumal gerade Vielflieger außerdem eine ganze Menge Bonusmeilen ansammeln – sofern mit der Lufthansa geflogen wird.

Was kann man mit den Bonusmeilen anfangen?

Jeder Kartenumsatz generiert Bonusmeilen innerhalb des Lufthansa Miles and More Bonusprogramms. Neue Kunden erhalten eine Startgutschrift bei Beantragung der Kreditkarte.

Die Kreditkarte ist nicht die einzige Methode, um Bonusmeilen zu sammeln, dies geht auch über andere Angebote der Lufthansa und ihrer Partnerunternehmen, etwa bei der Eröffnung bestimmter Girokonten oder durch den Abschluss eines Zeitungsabos.

Allerdings sind die Bonusmeilen, die über die Kreditkarte gesammelt werden, unbegrenzt haltbar und verfallen nicht. Anders angesammelte Meilen verfallen meist nach einer Zeitspanne von 36 Monaten, was sehr ärgerlich sein kann.

Eingetauscht werden können Bonusmeilen übrigens nicht nur gegen Flüge, sondern auch gegen Aufenthalte in am Bonusprogramm teilnehmenden Hotels oder gegen Prämien aus dem Miles and More Shop. Hierzu ist jedoch zu sagen, dass der Eintausch in Sachprämien sich in der Regel kaum lohnt, da die dort angebotenen Waren unter dem Strich meist teurer sind als auf dem freien Markt. Und selbst, wenn das nicht der Fall ist, sollte man die Bonusmeilen lieber für Flüge einsetzen.

Hier gibt es einige Dinge zu beachten, denn je nach Reiseziel und Reiseroute kann der Bedarf für Bonusmeilen deutlich größer ausfallen als gedacht.

  • Eine intelligente Reiseplanung ist Voraussetzung, wenn man die Bonusmeilen wirklich clever nutzen möchte. So kann die Höhe der Meilengutschrift je nach Buchungsklasse variieren.
  • Das bedeutet, dass zum Beispiel in der Economy-Class Meilen nicht immer 1:1 angerechnet werden, während man in Business- oder First-Class wesentlich mehr Bonusmeilen sammeln kann.

Tatsächlich sind viele Kunden enttäuscht, wenn sie feststellen, dass sie trotz eines dick gefüllten Prämienkontos dennoch Geld für einen Flug mit Bonusmeilen zahlen müssen. Steuern und Treibstoffzuschläge werden beispielsweise grundsätzlich erhoben. Manchmal fallen diese Gebühren sogar höher aus als bei regulären Flügen. Im Extremfall kann das dazu führen, dass der Bonusmeilenflug teurer kommt als der reguläre Ticketpreis.

Reduzieren lassen sich solche Gebührenfallen zum Beispiel durch das Buchen zweier One-Way-Tickets statt eines Round-Trip-Tickets, da in manchen Ländern gar keine Zuschläge und Gebühren mehr erhoben werden.

Zudem sind die Treibstoffzuschläge nicht überall gleich hoch, in Frankfurt zahlen die Airlines mehr als in Düsseldorf. Wer also flexibel ist, sollte berechnen, ob sich die Buchung über einen anderen Flughafen zum gleichen Ziel eher lohnt als vom bevorzugten Abflug-Flughafen.

Und wenn der Flug nicht sonderlich günstiger wird, sollte man nachprüfen, ob man nicht vielleicht lieber statt dessen die Meilen in den Aufenthalt in einem Luxushotel investieren kann, denn auch das ist vielerorts möglich.

Im Fokus – was hat es mit dem Status auf sich?

Nicht alle Passagiere sind gleich, das sieht man schon an den unterschiedlichen Buchungsklassen. Im Prinzip gilt das auch für Sammler von Bonusmeilen. Nicht jeder, der am Vielfliegerprogramm Miles & More teilnimmt, hat den gleichen Vielfliegerstatus.

Die vier verschiedenen Status-Gruppen von Bonusmeilen-Nutzern:

  • Miles & More Teilnehmer
  • Frequent Traveller
  • Senator
  • HON Circle Member

Die Leistungen unterscheiden sich zum Teil gewaltig und können hier nur kurz angerissen werden. Je höher der Status als Vielflieger, desto größer die Vorteile. Das betrifft zum Beispiel den Verfall von Bonusmeilen, das Sammeln zusätzlicher Meilen, die Chance auf ein Upgrade in eine höhere Buchungsklasse, Buchungsgarantien und eine höhere Priorität auf Wartelisten.

Außerdem regelt der Status auch den Zugang zu den jeweiligen Lounges im Wartebereich des Flughafens, zu dem normale Passagiere der Lufthansa keinen Zutritt haben. Besonders wichtig für Vielflieger im Geschäftsbereich sind ein bevorzugter Check-in am Terminal sowie die Gesamtmenge an Freigepäck, die höher ist als normal. Es kann sich also durchaus lohnen, den Status als Meilensammler zu erhöhen, um von diesen Vergünstigungen profitieren zu können.

Im Fokus – was taugt der Versicherungsschutz?

Die meisten Gold-Kreditkarten bieten das eine oder andere Versicherungspaket, so auch die Miles & More Credit Card Gold. Wichtig ist, dass alle Versicherungen in diesem Paket nachrangig greifen.

Das bedeutet, dass z.B. die Auslandsreisekrankenversicherung nur dann einspringt, wenn der Kunde nicht auf andere Art und Weise bereits abgesichert ist. Sie springt auch nicht ein, wenn die Erkrankung dem Versicherten bereits bekannt war – ein Problem für chronisch Kranke.

Die Reiserücktrittsversicherung gilt hingegen nur für die Teile der Reise, die auch tatsächlich mit der Kreditkarte bezahlt worden sind. Zudem greift eine mit einhundert Euro relativ hoch bemessene Selbstbeteiligung, auf die viele andere Reiserücktrittsversicherungen verzichten.

Doch vor allem die oft genutzte Mietwagen-Vollkasko der Miles & More Kreditkarte ist durchaus empfehlenswert. Dieser Service deckt weltweit Schäden von maximal 75.000 Euro ab und bittet den Kunden mit einem relativ niedrigen Selbstbehalt von lediglich 230 Euro zur Kasse – für eine Kfz-Vollkasko durchaus vertretbar.

Aber auch hier gilt: Der Versicherungsschutz gilt nur bei Buchung des Mietwagens per Kreditkarte. Dies ist in vielen Fällen aber ohnehin notwendig, da die meisten Mietwagenfirmen eine Kreditkarte für die Buchung voraussetzen. Der Schutz ist nur für PKW anwendbar, nicht jedoch für LKW oder Transporter, was den Nutzen etwa bei einem Umzug schon wieder relativiert.

Keine direkte Versicherungsleistung ist das Serviceangebot der Lufthansa, die vom Karteninhaber in Anspruch genommen werden kann. So bucht der Service der Lufthansa auf Wunsch Flüge oder reserviert Hotels im Namen des Kunden. Vor allem bei Notfällen im Ausland soll die Service-Hotline immer für den Kunden da sein und steht mit mehrsprachigem Personal hilfreich zur Seite.

Fazit zum Vergleich: Wann sich die Karte lohnt! Unsere Erfahrungen!

Die Miles and More Credit Card Gold World Plus lohnt sich für alle, die häufig mit der Lufthansa fliegen und Mietwagen nutzen. Schon bei einer Nutzung eines Mietwagens von nur einer Woche jährlich ist ein Großteil der Jahresgebühr bereits durch die Versicherungsleistung eingespart.

Das Sammeln von Prämien lohnt sich umso mehr, je mehr Umsatz man mit der Karte tätigt. Sinnvollerweise sollte man die Bonusmeilen und Sonderleistungen der Kreditkarte für die Nutzung von Komfortangeboten der Lufthansa und nicht für Sachprämien verwenden.

Hierfür ist aber in der Regel Geduld erforderlich, um überhaupt ein entsprechendes Bonuskonto füllen zu können. Bei sehr hohen Umsätzen (z. B. für Geschäftsleute mit mehr als 10.000 Euro Umsatz pro Jahr) lohnt sich die Kreditkarte besonders.

Nicht empfehlenswert ist sie für normale Nutzer, die eine günstige Kreditkarte für den Auslandseinsatz suchen, denn hier belasten die hohen Fremdwährungs- und Automatengebühren das Budget des Nutzers doch erheblich.

Bildnachweis: Thinkstock / dima_sidelnikov