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Neue Konditionen für DKB Cash-Konto und VISA Kreditkarten ab Dezember
Veröffentlicht am 13. Oktober 2016 - Redakteur: Oliver Polenz

Neue Konditionen für DKB Cash-Konto und VISA Kreditkarten ab Dezember

Wenn Banken ihre Konditionen für Konten und Kreditkarten anpassen, bedeutet das für die Kunden meist nicht unbedingt etwas Gutes. Häufig werden Gebühren erhöht, Leistungen eingeschränkt oder neue Leistungen eingeführt, die man gar nicht braucht.

Die Befürchtung, dass die neuen Konditionen für Kunden mit DKB Cash-Konto und zugehöriger VISA Kreditkarte ebenfalls eine Verschlechterung für die Verbraucher bringen, scheint sich jedoch nicht zu bestätigen. Tatsächlich werden einige Dinge sogar besser als vorher.

Überraschend ist sicherlich, dass die DKB dem allgemeinen Trend nicht folgt und das Girokonto sowie die Karten weiterhin für alle Kunden komplett kostenlos bleiben. Bei anderen Banken werden die kostenlosen Girokonten inzwischen stark zurückgefahren, mit Gebühren belegt oder anderweitig unattraktiv gemacht, etwa mit einem sehr hohen monatlichen Mindestgeldeingang.
 

Aktiv-Kunden profitieren mit besseren Konditionen beim DKB-Cash Konto

Bei der DKB wird lediglich unterschieden zwischen Aktiv- und Passivkunden. Aktivkunden sind solche, die einen Mindestgeldeingang von 700 Euro im Monat verzeichnen. Dabei spielt es übrigens keine Rolle, ob es sich dabei um einen Gehaltseingang handelt. Es müssen auch nicht 700 Euro aus einer Quelle sein.

So können zum Beispiel Studenten Geld aus ihrem Nebenjob und die Unterstützung ihrer Eltern zusammenlegen, um Aktivkunde bei der DKB zu werden. Wichtig ist nur, dass im Monat mindestens 700 Euro Gesamtsumme eingehen.

Bestandskunden mit altem Konto sind übrigens automatisch bis zum 31.11.2017 Aktivkunden. Auch Neukunden sind ab Kontoeröffnung für zwölf Monate Aktivkunden und können somit das DKB Cash-Konto risikolos testen. Erst nach Ablauf der Fristen ist zum Erhalt des Aktivkunden-Status der regelmäßige Geldeingang in Höhe von 700 Euro erforderlich. Kostenlos bleibt das Konto aber auch für Passivkunden in jedem Fall.

Viele Leistungen bleiben kostenlos

Ein großes Plus des DKB-Cash Kontos und der VISA Kreditkarte ist und bleibt, dass Bargeld weltweit kostenlos von Geldautomaten abgehoben werden kann. Anders als viele Mitbewerber begrenzt die DKB nicht die Zahl der kostenlosen Abhebungen und erhebt auch keine Gebühren.

Für Kartenzahlungen im Ausland entfällt bei Aktivkunden künftig sogar das früher noch erhobene Auslandseinsatzentgelt, bei anderen Banken oft als Fremdwährungsgebühr bezeichnet.

Lediglich die Erstattung von Gebühren, die vom Automatenbetreiber erhoben werden, ist in Zukunft nicht mehr möglich. Diese Möglichkeit unterschied die DKB früher von den meisten anderen Banken und Kreditkarten. Somit verbleibt derzeit nur die 1plus VISA Card von Santander als Alternative, wenn jemand unbedingt diese Erstattungsmöglichkeit haben möchte.

Für Passivkunden gibt es zudem eine kleine Einschränkung, denn für diesen Kundenkreis wird außerhalb des Euroraums weiterhin ein Auslandseinsatzentgelt in Höhe von 1,75% erhoben. Eine Abhebegebühr gibt es aber auch für diese Kunden nicht.

Wichtige weitere Änderung für die Abhebung von Bargeld:
Bislang konnten Beträge zwischen 10 und 1000 Euro pro Tag weltweit kostenlos abgehoben werden. Jetzt sind Abhebungen erst ab einer Mindestsumme von 50 Euro am Tag kostenlos. Damit will die DKB die Kunden dazu bewegen, nicht wegen sehr kleiner Summen die Geldautomaten zu nutzen, da für die DKB dadurch erhebliche Kosten anfallen. Mit dieser kleinen Einschränkung lässt sich in der Regel (insbesondere im Urlaub) aber meist gut leben.

Neue Funktionen und Serviceleistungen

Nutzer der DKB-Cash Konten und der Kreditkarte profitieren außerdem von zusätzlichen Funktionen und Leistungen, die neu eingeführt oder erweitert werden. So wird ein bei anderen Banken ebenfalls übliches Notfallpaket eingeführt.

Damit stehen den Kunden unkomplizierte Hilfeleistungen zur Verfügung, etwa wenn am Urlaubsort der Geldbeutel gestohlen wird. Dann sorgt die DKB-Bank sofort für eine Notfallkarte und Bargeld vor Ort. Die sogenannte Kartenkasko greift dann, wenn zwischen dem Diebstahl oder Verlust einer Kreditkarte und der Kartensperre Schäden durch Missbrauch entstehen. Normalerweise haftet der Kunde dann mit einer Selbstbeteiligung, die mit der DKB Kartenkasko entfällt.

Für Aktivkunden sind diese Leistungen bereits inklusive, für Passivkunden ist das Notfallpaket gegen Entgelt verfügbar; bei Kartenverlust haften Passivkunden mit einer Selbstbeteiligung in Höhe zwischen 50 und 150 Euro. Das bisher schon gerne genutzte Online- und City-Cashback-Programm besteht ebenfalls nur noch für Aktivkunden. Gleiches gilt für DKB Live und den Online-Tresor.

Letzterer ist eine sinnvolle Einrichtung, die einen sehr sicheren Cloud-Speicherplatz für wichtige Dokumente (z.B. Reisepass oder Kreditkarteninformationen) bietet. Das Kartendesign kann von Aktivkunden gegen eine einmalige Gebühr von 20 Euro nach Wunsch angepasst werden, eine Option, die Passivkunden nicht zur Verfügung steht. Für alle Kunden ist ein umfassender Kontowechselservice inklusive, der den Umzug von einer anderen Bank deutlich erleichtert.

Fazit: Vieles bleibt beim alten, anderes wird besser

Es gibt nur wenige Verschlechterungen gegenüber den vorherigen Konditionen für das DKB-Cash Konto und die VISA Kreditkarte. Tatsächlich verbessern sich einige Dinge sogar. Sehr schön ist, dass zunächst jeder Kunde in den Genuss der Aktiv-Einstufung kommt und somit die Leistungen ausgiebig testen kann.

Erst, wenn nach Ablauf der Frist weiterhin der Passiv-Status besteht, greifen die Einschränkungen für diesen Kundenkreis. Eine sehr faire Sache. Nachtrauern mögen manche Kunden der Abschaffung der Erstattung von Automatenbetreibergebühren, aber damit war die DKB ohnehin fast alleine auf dem Markt.

Insgesamt kann man sagen, dass die Behauptung, dass kostenlose Girokonten bald vom Markt verschwinden werden, durch die DKB wirksam widerlegt werden. Ein attraktives Konto mit geringem Mindestgeldeingang, das von jedem problemlos eröffnet werden kann.

Bildnachweis: Thinkstock / Goodluz