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Neue Premium-Kreditkarte soll solvente Kunden an die Bank of America binden
Veröffentlicht am 15. August 2017 - Redakteur: Oliver Polenz

Neue Premium-Kreditkarte soll solvente Kunden an die Bank of America binden

In den USA sind Premium-Kreditkarten auf dem Vormarsch. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kreditkarten bieten diese Modelle deutlich mehr Leistungen und Vergünstigungen, insbesondere in Form von Bonuspunkten.

Allerdings lassen sich die US-Kreditinstitute diese Leistungen durch teilweise sehr hohe Jahresgebühren und Mindestumsätze vergüten. Nur Kunden, die den Mindestumsatz erreichen, kommen in den Genuss der Bonuspunkte oder der nächsthöheren Staffelung für die Anrechnung von Punkten pro umgesetztem Dollar.

Die Bank of America betritt die Bühne der Premium-Kreditkarten nun mit einem neuen Produkt in den USA, das in erster Linie die Kundentreue belohnen soll. In einem Segment, in dem sonst vor allem Neukunden bevorzugte Leistungen erhalten, eine bemerkenswerte Entwicklung.
 

Geringere Jahresgebühren

Die sogenannte Premium Rewards Card der Bank of America kommt ab September auf den US-Finanzmarkt und konkurriert mit Produkten wie der American Express Platinum, der Chase Sapphire Reserve oder der Citi Prestige. All diese Kreditkarten zeichnen sich durch hohe Jahresgebühren und Mindestumsätze aus, die von der neuen Karte der Bank of America allerdings nicht kopiert werden.

Vielmehr fällt im Kreditkarten Vergleich auf, dass die Premium Rewards Card lediglich 95 Dollar im Jahr kostet, wohingegen die American Express Platinum mit rund 550 Dollar Jahresgebühr zu Buche schlägt. Auch die Mindestumsätze zur Freischaltung von Bonuspunkten sind bei der Bank of America deutlich geringer.

Am interessantesten ist die Skalierbarkeit der Punkte: Je mehr Geld man mit der Kreditkarte ausgibt und je höher die Einlagen des Kunden bei der BoA sind, desto mehr Punkte gibt es.

Stammkunden sollen gehalten werden

Damit zielt die Bank of America ganz klar auf Stammkunden ab – und auf solche, die es gerne werden würden. Nicht geeignet ist diese Kreditkarten hingegen für die klassischen Bonus-Zocker, die sich verschiedene Kreditkarten besorgen und sie nur solange einsetzen, bis sie die maximalen Bonuspunkte freigeschaltet haben.

Das fällt bei der Premium Rewards Card allerdings schwer, denn um das Maximum an Bonuspunkten freizuschalten, muss man Einlagen in Höhe von mindestens 100.000 Dollar auf Konten bzw. bei Investmentprodukten der Bank of America besitzen.

Der Unterschied zu anderen Kreditkarten aus dem Premiumsegment liegt in der Skalierung: Kunden erhalten je nach Einlagenhöhe zwischen 25 und 75 Prozent mehr Bonuspunkte, sofern sie Mitglieder des Preferred Rewards (bevorzugte Belohnungen)-Programms sind. Daran kann man ab einem Kartenumsatz von 20.000 Dollar teilnehmen.

Skalierung belohnt Karteninhaber mit viel Geld auf dem Konto

Im Bereich zwischen 20.000 und 50.000 Dollar gibt es 2,5 Bonuspunkte pro Dollar für Ausgaben auf Reisen und in Restaurants, alle anderen Umsätze generieren 1,875 Punkte. Umsätze zwischen 50.000 und 100.000 Dollar generieren 3 bzw. 2,25 Punkte und ab einem Umsatz von 100.000 Dollar bekommt man 3,5 bzw. 2,6 Bonuspunkte je Dollar.

Der Kundenkreis in diesem Preissegment dürfte begrenzt sein. Aber die Bank of America möchte damit eben Kunden belohnen, die Einlagen in der entsprechenden Höhe besitzen. Auch Kunden anderer Banken sollen auf diese Weise gewonnen werden.

In einer Zeit, in der die Zinsen für die Kapitalanlagen an sich relativ gering sind, kann der Gegenwert solcher skalierbaren Bonus- oder Meilenprogramme durchaus eine sinnvolle Idee für viele solvente Kunden sein.

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